Die Stadt Kokand hatte früher eine Schlüsselposition am Eingang zum Ferghanatal. Sie liegt an der
wichtigen Seidenstraße, einer Karawanenstraße, die das Mittelmeer mit Ost- und Südasien verbindet.
Im 13. Jahrhundert zerstörten mongolische Truppen die Stadt.
Die moderne Stadt entwickelte sich aus einem 1732 errichteten Fort. 1740 wurde der Ort Hauptstadt
des Khanats von Kokand. Seine größte Ausdehnung besaß das Khanat in der ersten Hälfte des
19. Jahrhunderts, als es Teile des heutigen Kasachstan umfasste. Zu dieser Zeit war Qoʻqon ein bedeutendes
Handelszentrum mit mehr als 300 Moscheen.
1876 eroberte die russische Armee die Stadt. Qoʻqon wurde Teil des russischen Generalgouvernements
Turkestan und war 1917/18 Sitz der anti-bolschewistischen provisorischen Regierung des autonomen Turkestan.
Sehenswert ist unter anderem der zwischen 1863 und 1873 erbaute Palast des Xudayar Khan.
Die Fassade des Palastes schmücken zahlreiche Farben und Ornamente. Das Dekor ist ein Zeugnis
der traditionellen Volkskunst dieser Region, der Keramikbrennerei. Gebrauchsgegenstände
und Baukeramik wurden nach überlieferter Tradition hergestellt. Die bunten Fliesen sind ein bedeutendes
Element der islamischen Baukunst. Im Palast befindet sich auch ein Museum für Landeskunde.
Erwähnenswert sind auch die von 1809 bis 1812 errichtete Dschuma-Moschee,
die Madrasa Amin Beg von 1830, die Nekropole Dachma-i Schohon, das Modari-Mausoleum
und das Hamza-Museum.
Die Stadt ist ein Industriezentrum, in dem Dünger, Chemikalien, Maschinen, Textilien und
Nahrungsmittel hergestellt werden. Mit dem Flughafen, dem Hauptbahnhof und dem Fernbusbahnhof
hat sie Verbindung mit anderen Landesteilen. Qoʻqon ist auch Bildungszentrum mit Instituten,
Hochschulen und Gymnasien.
Im Zweiten Weltkrieg gab es in Qoʻqon das Kriegsgefangenenhospital 3670 für schwer erkrankte
deutsche Kriegsgefangene aus den umliegenden Kriegsgefangenenlagern in Kysylkyja
(Gebiet Batken, Kirgisistan), Begowat und Taschkent.